Aktion und Prävention

1. AKTION: Was ist im Notfall zu tun?

KEINE PANIK! Möglichst einen kühlen Kopf bewahren!

      In Sicherheit bringen NOTRUF absetzen Erste Hilfe außerhalb der Gefahrenzone

NOTRUF über die Notrufnummer 112
       - Wählen Sie - wenn möglich - bei allen Notfällen die 112

       - Schildern Sie dem Mitarbeiter der Rettungsleitstelle
             anhand der 5-W-Regel das genaue Ereignis

Wo ?          Was geschah ?          Wie viele Verletzte ?
Welche Art von Verletzungen ?    Warten auf Rückfragen !

a) Brand: Nur im sicheren Rahmen handeln und die eigenen Grenzen erkennen!
                 Keine Heldenkunststücke probieren! Sich nicht überschätzen!
       NOTRUF absetzen, sofern der eigene Rahmen erkennbar verlassen wird.

       Im sicheren Rahmen des eigenen Handelns können stehen:
                 - kleine Brandherde im Ansatz löschen, mit Löschmitteln angehen
                 - Mensch und Tier aus dem Gefahrenbereich entfernen
                 - brennbare Materialien entfernen
                 - Informationen (nur) gezielt weitergeben: Nachbarn / Bedürftige informieren
                      Keine Pankimache oder übermäßige Nutzung des Telefonnetzes!

b) Unfall: Aus der Gefahrenzone bringen NOTRUF Absicherung / Erste Hilfe
          im sicheren Rahmen helfen und unterstützen
          Platz für Rettungskräfte lassen
          Ruhe bewahren und Deeskalieren

c) Wind und Wetter - angekündigt oder absehbar
          in geschützen Räumen bleiben, nur dringend notwendige Fahrten / Ausflüge
          bei Hochwassergefahr Keller, Tiefgaragen, Ränder von Gewässern meiden  
          Wettermeldungen, Hochwassermeldungen und Radiodurchsagen anhören:
                    im Katastrophenfall: ggf. Risikogebiete kontrolliert nach Ansage verlassen
          Nachbarn und Angehörige kurz kontaktieren und informieren
                    keine unnötigen Telefonate, um eine Netzüberlastung zu vermeiden
          Fahrzeuge unter Dach / außerhalb von Überschwemmungsgebieten verbringen
                    Tiefgaragen, Plätze unter Bäumen oder instabile Strukturen meiden
          Fenster und Türen schließen, Haustiere: Freigänger ins Haus holen
          Kinder, Bedürftige und Tiere besonders beaufsichtigen und beruhigen
          an Elektogeräten ggf. Stecker ziehen, Geräte hoch lagern
          Außensteckdosen ggf. in Schuppen und Garagen abschalten   

2. PRÄVENTION:
     Was kann im Vorfeld zur Vermeidung
     oder Verringerung von Schäden getan werden?

KEINE PANIK! Möglichst einen kühlen Kopf bewahren!
Abchecken, was geht und von der Machbarkeit sicher und praktikabel ist.

       Alarmismus ist fehl am Platz!
       Hier geht es keinesfalls darum, Angst zu schüren und paranoide Prepper aufzurütteln:
       Ein bewusstes und angemessenes Vorsorgekonzept dient allen, angemessen entspannt
       und dennoch aufmerksam bewusst gewappnet zu sein.
       Es soll befähigen und angemessen beruhigen!
       Schicksalsglaube oder die Suche nach den Schuldigen sind dabei wenig produktiv.
       Produktiv ist es, die persönlichen Möglichkeiten
       und den organisatorisch und finanziell machbaren Rahmen zu erkennen,
       die Eigenverantwortlichkeit zu stärken
       und für sich und in der Gemeinschaft das Bewusstsein für Prävention zu fördern.

       Ähnlich dem Abschluss von Versicherungen, ist es nicht möglich,
       sich auf alles vorzubereiten.
       Eine zumutbare und umgesetzte Vorbereitung, die niemals gebraucht wird ist besser,
       als einen dringenden Fehlbedarf im Notfall tragisch zu erleben.

eigenes WISSEN, INFORMATION und AUSBILDUNG

          Alarmierungsmöglichkeiten kennen

          NOTRUF 112  Einsatzleitstelle First Responder, Rettungs- u. Hilfskräfte, Polizei

          Informationsquellen
          WetterApp, NotfallApp (z.B. NINA, Katwarn), Sirenensignale kennen
                    Die Probealarmierungen per Sirene erfolgen nach Ankündigung.
          tagesaktualisierte NavigationsApp: Informationen über Sperrungen und Staus
          Hochwasserprognosen/Informationen: Hochwasser.rlp MeinePegel
          Hochwasser-/Starkregengefahrenkarte: RLP-Wasserportal →  Sturzflutkarte
                    Beispielkarte zu Starkregenabflüssen in Luxem
          Telekommunikationsnetz: www.AlleStörungen.de
          Versorgungsausfälle: www.Störungsauskunft.de
          Hydrantenplan: OpenFireMap        

          eigene Erste-Hilfe-Ausbildung auffrischen:
                    selbstständig informieren und nachlesen, Fortbildungskurse buchen

          Ort und Raum kennen
          Wo findet man im Haus Feuerlöscher, Erste-Hilfe-Packs etc.?
          Fluchtwege, Sammelpunkte, Straßennamen, Hausnummern
          neuralgische Punkte im Ort: Unfallschwerpunkte, Überflutungsgebiete, Rettungswege
          Adressen von Helfern, Ärzten, Krankenhäusern

          Informationen über sich selbst vorhalten
          eigene Telefonnummer und die von Angehörigen und Hausarzt wissen!
          Notfallkapsel (mit persönlichen Informationen: Blutgruppe, Allergien etc.)
          ggf. Organspendeausweis / Patientenverfügung

a) Brandursachen / Gefahrenquellen kontrollieren und absichern

          Feuerlöscher, Löschdecken bereitstellen:
                     über die sachgerechte Bedienung informieren, fortbilden (s.o.)
          Fluchtwege freihalten und kennen, ggf. kennzeichnen
          Heizungen, Öfen, Feuerstellen, Solaranlagen sicher betreiben
          besondere Elektrogeräte, Motoren/Rasenmäher/Fahrzeuge
                    Betriebsmitteltanks, Kanister, Farben und Chemikalien (Putzmittel)
          Gebäudesicherheit im Auge behalten

 b) Unfallverhütung / Rettungsabwicklung begünstigen

          allgemeine und situationsbedingte Verhaltensregeln
          Fortbildungen bei z.B. DRK, Wasserwacht, Bergrettung
          mit dem Fehlverhalten anderer Menschen und Tiere rechnen
          mit dem Versagen von Technik rechnen

          offene Gewässer (Teich, Pool, Aquarium, Regentonne)
                    vor dem unbeaufsichtigten Betreten/Hineinfallen sichern
          Geländekanten, Mauern und Zäune auf Sicherheit überprüfen

          Gebäude- / Grundstückslage einschätzen: Gefahrenbereiche erkennen
          Bauen im Gefahrenbereich vermeiden,
          Gefahrenquellen absichern (abrutschende Hänge, Ränder von Gewässern)
          Kennzeichnung von Photovoltaik-Notschaltern, ggf. Laufpläne vorhalten
          von der Straße / Zufahrt aus gut sichtbare Hausnummer anbringen

          Rettungswege freilassen, räumen

c) Sturm- und Wasserschaden/Starkregenvorsorge kontrollieren und absichern

          Windbruchmöglichkeiten an Bäumen regelmäßig einschätzen
          Dachkonstruktionen (Haus, Schuppen, Pergola, Carport, Mülltonnen, Gewächshaus)
                    auf Windfestigkeit überprüfen
          lose „Gegenstände" vor dem Wegfliegen sichern
                   Gartenmöbel, Blumentöpfe, Spielzeuge (Trampolin etc.)

          Abflüsse freihalten (Gullis, Regenrinnen, Fallrohre), Rückstauklappen überprüfen
          Keine Lagerung von z.B. Holz und anderem „Treibgut" an Abflüssen/Bachläufen etc.
          Möglichkeiten für Wassereinlauf und Ablauf überprüfen
                    niedrige Keller, Garagen, Lichtschächte, Dichtungen an Fenstern und Türen
          ggf. absichern/abdecken von Einlaufmöglichkeiten (Kellerfenster, Einfahrten)
                 Schotten/Spundwände/Dammbalken/Dammtafeln einplanen/vorbereiten
                 Sandsäcke, Abdeckplanen, Seile vorhalten
          elektrische Geräte / besondere Möbel in „höhere" Geschosse verbringen
          Heizöl-/Gastank gegen Auftrieb absichern,

          Versicherungen (Elementarschaden) überprüfen
          Datensicherungen, Kopien von wichtigen Papieren auswärts deponieren

          Bei der Grundstücks-/Gebäudeanlage Flutbereiche erkennen, überdenken:
                    Aufkantungen bei Einfahrten oder Kellerfenstern, Überbögen

d) Notfallaustattung / Notversorgung -> Notvorrat

          Nachbarschaftshilfe absprechen: im Kontakt bleiben, Schlüssel austauschen
                    wohlwollendes Beobachten der Nachbargrundstücke und Gebäude
                    gegenseitiges Informieren: Telefonnummern austauschen

          Lichtquellen (Taschenlampen, Kerzen, Streichhölzer)
          Notstromaggregat, Powerbank/Batterien, batteriebetriebenes Radio
          Notfallmedikamente, Verbandtaschen
          Wasservorrat, Konserven (Lebensmittel), Campingkocher, „Notgroschen"
          Decken, Toilettenpapier, Hygieneartikel, Campingtoilette
          wichtige Papiere feuer-/wassersicher deponieren
          Eimer, Pumpe zum Entwässern, Sandsäcke, Schalbretter

          Im Auto: Erste-Hilfe-Kasten, Warnwesten, Warndreieck
                         Trinkwasser, Decken, Snacks
                         Abschleppseil, Starthilfekabel, Luftpumpe
                         Rettungskarte des Fahrzeugs (Informationen für die Unfallrettung)

3. Weiterführende Informationen

          Jeder kann mithelfen: Alle Hilfs- und Rettungsdienste
          sind auch auf ehrenamtliche Helfer angewiesen.

          www.mayen-koblenz.drk.de/angebote/engagement/first-responder.html

          https://feuerwehr-rheinlandpfalz.de

          Um eine Vorstellung davon zu bekommen,
          wo durch unvorsichtiges, fahrlässiges oder gar vorsätzliches Verhalten
          Gefahren entstehen,
          sind evtl. die amüsanten Folgen der Serie  „Nicht Nachmachen"
          mit Wigald Boning und Bernd Hoecker empfehlenswert anzuschauen:
          Man beachte, dass stets die Feuerwehr bei den „Versuchen" bereitstand.

veröffentlicht / aktualisiert am  29. 05. 2024